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Beidhändige Rückhand: Aus der Schwachstelle eine Stärke machen
Die Vorhand steht in jedem Tennis-Lehrplan an erster Stelle, deutlich mehr Übung erfordert jedoch das Rückhandspiel. Den Schläger mit beiden Händen zu umgreifen, macht die Aufgabe im Vergleich zur einhändigen Rückhand ein wenig einfacher. Auch wenn sich das Publikum am meisten mit einer eleganten einhändigen Spielweise verzaubern lässt, vertrauen selbst die meisten Tennis-Profis auf eine beidhändige Rückhand. mehr dazu in diesem ARTIKEL!
Die richtige Technik erfordert einige Koordinationsarbeit, denn es geht nicht nur darum, den Ball zum passenden Zeitpunkt zu treffen. Vielmehr ist es auch wichtig, sich klug auf dem Feld zu positionieren, Schwungaufzunehmen und den Schlag flüssig ausklingen zu lassen. Doch gerade bei Anfängern erweist sich das Rückhandspiel als Schwachstelle, welche von geübten Gegner leicht ausgenutzt werden kann.
5 typische Anfängerfehler bei der beidhändigen Rückhand:
- zu kurze Ausholbewegung, keine ausreichende Vorspannung
- seitliche Position zum Ball wird zu schnell aufgegeben
- Schläger wird beim Ausholen nicht genug nach unten geführt
- Ball wird zu spät, erst hinter dem Körper erwischt
- zu schnelles Abstoppen der Bewegung nach dem Schlag
Tipps für die richtige Technik
Ohne den richtigen Bewegungsablauf können die Richtung und Geschwindigkeit des Schlages nicht stimmen. Der Ball landet im Netz, im Aus oder ist eine leichte Beute für den Gegner. Wer nicht nur im Abwehrmodus verharren möchte, sollte sich daher eine solide beidhändige Rückhand aneignen. Als Rechtshänder ist der Grundschlag wie folgt auszuführen:
Vorbereiten
- als Ausgangsstellung mit geradem Blick zum Netz positionieren
- eine federnde Haltung einnehmen: Schwerpunkt auf den Fußspitzen, die Knie ein wenig beugen

Ausholen
- den Schläger beidhändig in Kopfhöhe halten (rechte Hand hält oben, linke Hand unten)
- Gewicht auf das vordere Bein verlagern
- den Oberkörper etwa um ein Viertel rückwärtsdrehen und den Schläger eine halbe Drehung von vorn nach hinten führen
- Schläger geradlinig absenken, das Gewicht auf die vom Ball abgewandte Seite verlagern und so reichlich Schwung holen

Schlagen
- um den Ball optimal zu treffen, den Schläger nach vorn und aufwärts bewegen
- möglichst senkrechte Berührung des Balles (Kanten des Schlägers zeigen im geraden Winkel nach unten und oben)
- für eine hohe Präzision sollte der Ball noch vor dem Fuß getroffen werden
- das rechte, abgeknickte Handgelenk fixiert während des Schlags, für die Kraft sorgt aber der ausgestreckte linke Arm

Ausschwingen
- Ziel nicht aus den Augen verlieren und den Schläger weiter nach vorne driften lassen
- Schwung über der Schulter ausklingen lassen, den Schlägergriff auf Höhe des Kopfes stoppen
Der Lehrplan ist das eine, die flüssige und fehlerfreie Ausführung auf dem Feld das andere. Dabei kommt es wesentlich auf die körperlichen Voraussetzungen an. Größere Spieler neigen zum Beispiel dazu, sich vorab stark nach vorne zu beugen, um daraus noch mehr Energie für ihren Schlag zu schöpfen. Linkshänder müssen sich die Bewegungen ohnehin genau seitenverkehrt vorstellen. 

Tipp: Um ihre beidhändige Rückhand zu verbessern, können Rechtshänder auch ihre Vorhand mit links trainieren. Die meiste Kraft wird nämlich jeweils aus dem linken Arm generiert, so dass die Bewegungsabläufe beider Schläge nicht unähnlich sind.
Beidhändige Rückhand offen oder geschlossen spielen?
Die obige Beschreibung basiert auf einer offenen Fußstellung. Das bedeutet, dass beide Beine in etwa parallel zur Grundlinie ausgerichtet sind. Der rechte Fuß ist näher zum Ball postiert, mit etwa einer Schulterbreite Abstand zum linken Fuß. Die Alternative ist eine geschlossene Schlagstellung. Hier zeigt die vordere rechte Fußspitze zum Netz. Der linke Fuß befindet sich nicht etwa auf gleicher Höhe, sondern weiter vom Netz entfernt. In beiden Fällen muss die Schulter, mit der man den Schlägerhält, eingedreht werden. Diese Rotation ist bei der offenen Beinstellungstärker ausgeprägt, weshalb die Schläge im Normalfall noch dynamischer werden. Aus diesem Grund wird die beidhändige Rückhand häufiger in offener Schlagrichtung gespielt.
Vor- und Nachteile der beidhändigen Rückhand
Die Rückhand mit beiden Händen auszuführen, ist sowohl im Amateur- als auch im Profitennis der Normalfall. Doch auch die schwerer zu erlernende einhändige Rückhand ist eine Variante, die ihre Berechtigung hat. Sie ist bei einer sauberen Ausführung nicht nur etwas für das Auge des Zuschauers, sondern auch eine Waffe für das eigene Tennisspiel: Mit einer einhändig gespielten Rückhand sind die Bälle nach links und rechts weiter zu erreichen. Das eröffnet größere technische Möglichkeiten: Es fällt leichter zu improvisieren und den Gegner etwa mit plötzlich abstoppenden oder aus der Luft zurückgeschlagenen Bällen vor Probleme zu stellen. Auf der anderen Seite ist die Belastung nicht auf beide Arme verteilt, was das Risiko des berühmt-berüchtigten Tennisarms vergrößert. Außerdem ist oftmals nicht dieselbe Wucht eines zweihändigen Rückhandschlags vorhanden, da der Oberkörper weniger rotiert und so die Dynamikgeringer ist. 

Vor- und Nachteile der beidhändigen Rückhand:
+ Technik schneller anzueignen
+ Belastung auf beide Arme verteilt
+ höhere Schlaggeschwindigkeit
- Varianten fallen schwerer
- weniger elegant
- kürzere Reichweite des Schlägers
 

Fazit:
Ob eine beidhändige oder einhändige Rückhand besser zum eigenen Spiel passt, sollte jeder erwachsene Tennisspieler für sich selbst klären. Im Kindesalter ist es hingegen so gut wie immer sinnvoll, eine zweite Hand als Unterstützung hinzuzunehmen, da sie die noch nicht vollständig entwickelte Rückenmuskulatur entlastet.  
Autor: Christian Heitbaum
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