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Das Doppel –
die Königsdisziplin im Punktspiel
Bei den Punktspielen zeigt sich Tennis als Mannschaftssport. Vor allem im Doppel beweist sich oft, welche Teams wirklich gut zusammenhalten. Wie bei den Profis gilt auch im Club: Die besten Doppelspieler sind nicht immer die stärksten Einzelspieler, denn beim Doppel siegt meist das Team mit der besseren Taktik.
Die Punktspiele sind für viele Clubspieler die wichtigste Zeit im Tennis-Jahr. Jetzt gilt es, sich Woche für Woche als geschlossenes Team zu präsentieren und möglichst viele Partien für sich zu entscheiden. Neben den sechs oder vier Einzeln, die beim Heim- oder Auswärtsspiel zu absolvieren sind, gibt es auch drei beziehungsweise zwei Doppel, die genauso stark gewichtet werden wie die Einzelmatches. In vielen Clubs wird das Doppel trotz seiner Bedeutung für die Punktspielergebnisse stark vernachlässigt. Es gehört kaum zum regulären Trainingsbetrieb beim Mannschaftstraining. Das geschieht allerdings völlig zu Unrecht. Denn viele, viele Begegnungen werden durch die Doppel entschieden. Das kommt den Teams zugute, die sich vor der Saison Gedanken über Doppelpaarungen machen und im Training auch ganz bewusst Doppel-Matches spielen, bei denen die Zweierteams mit einander spielen, die auch als Punktspiel-Doppel in Betracht kommen.
Den geeigneten „Stammpartner“ fürs Doppel finden
Auch wenn die Aufstellung der Doppelpaarungen durch die Verbandsregeln definiert sind, ist es äußerst sinnvoll, „Stammdoppel“ aufzustellen, also Doppel-Teams, die regelmäßig miteinander spielen. Ein gut harmonierendes Doppel erkennt man daran, dass gewisse Rollen verteilt sind (wer läuft aggressiven Lobs hinterher? Wer spielt den sichereren Schmetterball? Wer ist für Rückhand beziehungsweise Vorhandseite verantwortlich?). Ein weiterer, wesentlicher Aspekt ist die Platzabdeckung. Erfolgreiche Doppel bewegen sich gemeinsam, wenn der Partner also beispielsweise durch die Mitte aufschlägt, rückt der Netzspieler automatisch mehr zur Platzmitte, weil der Gegner kaum eine Chance auf einen tödlichen Longline-Schlag hat. Diese harmonischen Bewegungen zelebrieren Weltklasse-Doppel sehr präzise, es entsteht der Eindruck, als sei zwischen den Spielern ein unsichtbares Band gespannt, das den Abstand zwischen beiden Spielern regelt. Ein guter Doppelspieler muss also nicht nur die gegnerischen Spieler stets im Auge haben, sondern auch aufmerksam verfolgen, wie und wohin sich der Mitspieler bewegt. Wichtig für ein gutes Doppel ist natürlich auch eine ausgewogene Kombination von Stärken und Schwächen. Das Wichtigste: Für sichere Returns sollte die Rückhandseite natürlich der einnehmen, der sich mit seiner Rückhand wohl und sicher fühlt. Dasselbe gilt für die Volleys: Ist einer der beiden Spieler ein souveräner Volley-Verwandler, sollte das bei den Laufwegen auf dem Court natürlich Beachtung finden. Das könnte zum Beispiel so aussehen, dass die Ballwechsel von der Mitte oder der Grundlinie begonnen werden, bis sich für den „Volley-Spezialisten“ die Möglichkeit bietet, sich ans Netz vorzuarbeiten.
Im Doppel punktet die variantenreiche Spielweise
Ein gutes Doppel lebt davon, dass das Match tatsächlich buchstäblich „gespielt“ wird. Dazu solltet ihr im Team vor und während des Matches immer wieder miteinander sprechen und die jeweiligen Spielformen festlegen. Im Doppel wirkt eine Überraschung besonders gut, weil ja auf der Gegenseite zwei Spieler im Idealfall synchron auf die Situation regieren müssen – das erhöht die Fehlerquote. Natürlich ist der hart geschlagenen Cross-Return immer eine gute Wahl im Doppel, aber eben nicht die einzige. Auf jeden Fall sollte mit dem Return bewusst auch immer wiedermal der Netzspieler angespielt werden. Der ist oft so überrascht, dass er sogar einen vermeintlich einfachen Volley nicht gleich tötet. Auch immer wieder gut ist die Variante, den Netzspieler mit einem aggressiven Topspin-Lob auszuschalten. Den muss der Aufschläger dann erlaufen, obwohl er vermutlich bereits in der Vorwärtsbewegung ist. Auch immer wieder lohnend: Ein cross gespielter Stopp auf den Aufschläger, den dieser idealerweise über die Netzkante heben muss. Dabei kann er nämlich keinen Druck entwickeln und er ergibt sich für die Rückschläger vermutlich eine gute Möglichkeit für einen „tödlichen“ Volley. Um die Gegner vollends zu verwirren bieten sich auch (abgesprochene!) spontane Positionswechsel an. Beispielsweise direkt nach dem Aufschlag, indem der Netzspieler schon den Return auf der Aufschlagseite erwartet und der Aufschläger die Longline-Seite abdeckt. Ebenfalls prima sind sehr langsam geschlagene, aber lange Bälle an die Grundlinie, hinter denen beide Spieler ans Netz aufrücken. Denn einen solchen Ball muss der Kontrahent aus eigener Kraft sehr stark beschleunigen. Und das fällt ihm besonders schwer, wenn er es auf der Gegenseite mit zwei angriffslustigen Netzspielern zu tun hat. Tipp: Vor allem, wenn das Spiel so „dahinplätschert“, ist es ratsam, beim Seitenwechsel leise zu besprechen, welche Varianten man im kommenden Spiel einstreuen könnte. Das kann einen wichtigen Impuls liefern und bugsiert die Gegner aus ihrer Routine.
Im Doppel ganz wichtig: Winkel verkürzen
Viele passionierte Einzelspieler kritisieren das Doppel mit der Begründung, dass sie ja dabei so oft rumstehen und dem Partner beim Spielen zuschauen. Das ist natürlich bei der beliebten Spielvariante in unteren Klassen der Fall, bei denen sich Aufschlag und Return-Spieler endlose Cross-Rallies an der Grundlinie liefern, bis einer einen Fehler macht. Ein Doppel, das hauptsächlich auf diese Art gespielt wird, langweilt tatsächlich. Vielmehr Spaß kommt auf, wenn ihr tatsächlich als Team agiert und versucht, sowohl vertikal wie horizontal „auf einer Linie“ zu spielen. Beispiele wurden eingangs schon erwähnt, es geht nämlich darum, den Platz möglichst gut abzudecken – das ist bei dynamischem Spiel eine Menge Bewegungsarbeit, bei der garantiert keine Langeweile aufkommt.

Hier ein paar Beispiele:

Aufschlag: Wenn der Aufschläger den Aufschlag bewusst ganz nach außen spielt, sollte der Netzspieler automatisch den Winkel verkürzen,um nicht longline passiert zu werden. Der Aufschläger wiederum rückt vor und orientiert sich eher zur Platzmitte, weil durch die Orientierung des Netzspielers zur Seitenlinie die Mitte gefährlich frei wird.

Lob als Antwort auf einen Angriff: Spielt einer von euch einen Lob, etwa auf einen extrem harten Angriffsschlag der Gegner, so rücken beide Verteidiger auf einer Linie zurück Richtung Grundlinie, um hier den Schmetterball zu erwarten.

Harter Return durch die Mitte: Dies ist eine sehr effektive Rückschlagvariante, weil der Aufschläger viel eher einen Cross-Ball erwartet. Spielt Dein Partner diese Return-Variante, rückst Du als Netzspieler Richtung Mitte auf, denn dem Gegner fällt es schwer, auf den geraden Ball deines Partners mit einem starken Winkel zu reagieren, er wird vermutlich auch eher durch die Mitte zurückschlagen.  

Hoher Cross-Ball als Return deines Partners: Wenn Dein Partner mit seinem hohen Return nah an die Grundlinie kommt, wird der Gegner höchst wahrscheinlich ebenfalls einen hohen Cross-Ball spielen. Da dieser lang in der Luft ist, lohnt sich besonders jetzt der Versuch, auf die andere Seite zu wechseln und den hohen Cross mit einem tödlichen Volley abzufangen, dabei solltest Du allerdings „Wechsel“ rufen, um Deinen Partner auf dein Vorhaben aufmerksam zu machen.
Kommunikation und gegenseitige Zurufe
Um ein erfolgreiches Doppel zu spielen, müsst ihr miteinander kommunizieren, dabei darf‘s auch ruhig mal laut werden. Ein wichtiger Punkt ist zum Beispiel, vor allem den Netzspieler auf Bälle hinzuweisen, die offensichtlich in Aus fliegen. Der Partner am Netz hat deutlich weniger Zeit für eine Beurteilung und muss sofort agieren, wenn er einen schnellen Ball als Volley spielen will. Der „Hinterspieler“ oder der Aufrückende hat viel mehr Übersicht und sollte Ausbälle mit einem lauten „Aus“ begleiten. Im Doppel bedarf es zudem eurer beherzten Eigeninitiative. Wenn ihr also seht, dass ihr einen Ball, der in die Mitte kommt, besser erreicht als euer Partner, kündigt dies mit einem lauten „ich“ oder „meiner“ an und bewegt Euch dynamisch zum Ball. Es ist nichts beschämender, als die Situation, dass beide Spieler zum Ball laufen, dann unsicher werden und letztlich keiner den Ball schlägt. Dasselbe gilt für Ausrufe bei knappen Bällen: Wenn du sicher bist, den Ball im Aus zu sehen (beispielsweise den Aufschlag des Gegners auf die Seite deines Partners), ruf sofort „Aus“ und sorge für klare Verhältnisse.
Dies sind natürlich nur einige Tipps, um ein Doppel mit mehr Spaß und mit mehr Erfolg zu spielen. Die angesprochenen Punkte lassen sich kaum umsetzen, wenn ihr etwa beim Punktspiel spontan aufgestellt werdet und mit einem Partner auf dem Platz geht, mit dem ihr noch nie Doppel gespielt habt. Es lohnt sich auf jeden Fall, beim Mannschaftstraining auch das Doppel nicht zu vernachlässigen und idealerweise feste Doppel-Teams zu bilden, die nach und nach gut miteinander harmonieren. Denn das euch nach einem knappen Ergebnis nach den Einzeln sehr viel Luft und Souveränität verschaffen.   
Autor: Tastenfeuer (CB)
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