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Durch Meditation zum besseren Tennisspieler
Mit Meditation verbinden Viele wohl in erster Linie Esoterik, „Ommm...“ und Räucherstäbchen. Verständlich, dass die meisten da sehr skeptisch sind und Meditation für Hokuspokus halten. Doch wer sich deshalb gar nicht erst darauf einlässt, dem entgeht eine wertvolle Erfahrung. Denn Meditation ist alles andere als esoterischer Quatsch, sondern vielmehr eine vortreffliche Variante des mentalen Trainings im Tennis.
Viele Tennisspieler spielen im Training oder bei lockeren Matches unter Freunden ganz groß auf, weil sie entspannt und relaxt sind. Doch sobald es um etwas geht, etwa bei Clubmeisterschaften, Medenspielen oder Turnieren, ändert sich das schlagartig. Nervosität macht sich breit und es unterlaufen einem geradezu haarsträubende Fehler. Der Grund dafür: fehlende mentale Fitness. Mit Mediation kann es gelingen, in Drucksituationen die Nerven zu behalten und sein volles Potential auf dem Platz abzurufen. Mit regelmäßiger Meditation kann es gelingen, negative Gedanken bewusst auszuschalten und die nervöse Anspannung zu lösen. Wer öfter meditiert, ist nicht nur nachweislich gelassener und entspannter. Auch die Konzentrationsfähigkeit nimmt zu und das Selbstbewusstsein wächst. Wie jeder weiß, sind dies sehr wichtige Eigenschaften, um erfolgreich Tennis zu spielen.
Probieren geht über studieren
Skepsis und ein offener Forschergeist sind Meditationsexperten zufolge ideale Voraussetzungen zum Meditieren, denn ob es einem gut tut weiß man erst nachdem man es ausprobiert hat. Mit ein bisschen Übung lassen sich beispielsweise die Fahrt mit der Bahn zur Arbeit oder andere alltägliche Situationen dazu nutzen, die Umgebung für einen kurzen Moment auszublenden und sich zu entspannen. Beginnen sollte man jedoch in einer ruhigen Umgebung mit möglichst wenigen Störfaktoren, beispielsweise abends zu Hause oder am Wochenende.Die Meditationsübungen müssen auch nicht im klassischen Lotussitz gemacht werden. Ob sitzend, stehend, hockend oder kniend: Hauptsache, es fühlt sich gut an.
Mit Meditation zu mentaler Stärke
Beim Meditieren geht es letztlich darum, die Wirklichkeit nicht verbal einzuordnen, sondern einfach nur wahrzunehmen. Unter den Tennisprofis ist Novak Djokovic einer der wenigen Topspieler, die sich offen dazu bekennen, regelmäßig zu meditieren. Eine Viertelstunde lang täglich übt er sich in der Achtsamkeits-Meditation. Achtsamkeit ist eine Methode, bei der man besonders aufmerksam auf das achtet, was augenblicklich um einen herum passiert, ohne sich ein Urteil darüber zu bilden. Bei der Achtsamkeits-Meditation – auch bekannt als Vipassana Meditation - konzentriert man sich auf die Atmung oder bestimmte körperliche Empfindungen. Wann immer die Gedanken zu wandern beginnen, richtet man den Fokus erneut auf diese Empfindungen oder die Atmung. Djokovic berichtet, dass er sich durch das Meditieren von negativen Emotionen wie Selbstzweifel, Wut oder Angst befreien konnte. So gelang es ihm, seine geistige Haltung auf dem Tennisplatz von Grund auf zu verändern und zu der mentalen Stärke zu finden, die inzwischen von seinen Gegnern gefürchtet wird und sie so manches mal zur Verzweiflung bringt. Die US-Open Siegerin von 2019, die junge Kanadierin Bianca Andreescu, meditiert ebenfalls regelmäßig und führt ihre mentale Stabilität auf dem Court unter anderem darauf zurück.
Die Atmung ist das A und O
Mit einer gleichmäßigen, tiefen Atmung lassen sich effektiv innere Ruhe und Entspannung herbeiführen. Während des Einatmens schlägt das Herz schneller, beim Ausatmen etwas langsamer. Je entspannter wir sind, desto tiefer und langsamer atmen wir. Mit ein wenig Übung ist es ein Leichtes, sich durch bewusstes Atmen in Stresssituationen selbst zu beruhigen, auf dem Tennisplatz wie auch im Alltag. Beim Meditieren lassen wir die Atmung ganz natürlich fließen, ohne sie aktiv zu beeinflussen. Ein guter Trick dabei ist, zu versuchen die Atemluft auf ihrem Weg von der Nase durch die Luftröhre, an den Stimmbändern vorbei in die Lunge zu spüren. Zu versuchen, die Temperatur und die Berührung des Luftzugs bewusst wahrzunehmen. Wenn es mit dem Spüren zu Beginn noch nicht so recht klappen will, hilft es, sich diesen Weg bildlich vor dem inneren Auge auszumalen. Nach einer Weile nimmt man wahr, wie die Luft durch die Bewegungen des Zwerchfells in die Lungen gesogen wird und sich Brustkorb und Bauchdecke beim Einatmen dehnen und beim Ausatmen wieder zusammenziehen. Plötzlich kommt man sich überhaupt nicht mehr so albern vor wie vielleicht am Anfang. Stattdessen tritt das herrliche Gefühl ein, das man hat, wenn man die Welt für einen Moment ausschaltet und sich, zumindest vorübergehend, von den Sorgen des Alltags befreit. Wenn man keinen Gedanken daran verschwendet, was noch alles auf der To-Do-Liste unerledigt ist oder welche Probleme einem etwa der zweite Aufschlag bereitet.

Meditation verschafft Klarheit und schärft den Blick für das Wesentliche. Unser Bewusstsein ist im Alltag oft angefüllt mit so vielen Dingen, deren Dringlichkeit und Bedeutung wir oft überschätzen. In der Meditation verhält es sich ähnlich wie wenn man auf einem Berggipfel steht: Die Sicht weitet sich, man hält inne und kommt zur Ruhe. Dadurch fühlt man sich in die Lage versetzt, sich, sein Leben und die Situation, in der man sich gerade befindet, mit ein wenig Abstand zu betrachten. Beim Meditieren werden im Gehirn bestimmte Netzwerke aktiviert, um den Fokus auf dem Objekt der Meditation, beispielsweise der Atmung, zu halten. Andere Netzwerke, die dafür Sorgen, dass wir unsere Gedanken schweifen lassen, werden wiederum gedämpft.
Fitness beginnt im Kopf
Beim Meditieren mit einem Mantra, also einer bestimmten Silbe, einem Wort oder Vers, wird im Gehirn eine Region für die Sprachproduktion aktiviert. Dabei ist es unerheblich, ob du das Mantra laut rezitierst oder lautlos im Inneren wiederholst. Ziel ist es, einen Zustand tiefer Versenkung zu erreichen, in dem alle Gedanken und Sorgen, bisweilen sogar der eigene Körper, aus dem Bewusstsein verschwinden. Doch selbst wenn es nicht gelingt, sich in einen derart tiefenentspannten Zustand zu versetzen, ist Meditation in jedem Fall ein Gewinn, denn sie ist unglaublich erholsam. Deshalb ist Meditation für viele im Leistungssport mittlerweile ein fester und selbstverständlicher Teil des Trainings. Der legendäre Basketballcoach Phil Jackson, der mit den Chicago Bulls und den Los Angeles Lakers zahlreiche Titel gewinnen konnte, nutzte schon in den 90er Jahren die positiven Effekte des Meditierens, um seine Spieler mental stärker zu machen. Und auch im Profitennis gewinnt diese Methode des mentalen Trainings zunehmend an Bedeutung. Denn Meditation stärkt nachweislich die Konzentrationsfähigkeit und -steuerung, sodass es leichter ist, in den von jedem Athleten angestrebten Flow-Zustand zukommen. Ist man im Flow, sind Körper und Geist miteinander im Einklang. Man spielt wie im Rausch und trifft automatisch, ohne nachdenken zu müssen, stets die richtige Entscheidung. Meditation hilft überdies auch bei der Regeneration, reduziert Stress und vermindert entsprechend das Verletzungsrisiko. Denn durch das bewusste Loslassen fällt die psychische Anspannung ab, was wiederum dafür sorgt, dass auch die Muskelspannung nachlässt.

Wer es einfach mal ausprobieren, sich aber nicht gleich einen Trainer suchen möchte, findet zahlreiche Anleitungen und Tipps zum Thema Meditation im Internet, in Buchform oder auch als App. Probier es doch einfach mal aus, es lohnt sich!
Autor: Nils Reuter
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