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Wie man einen Rückstand dreht: Die kleine Anleitung für den Seitenwechsel
Du wirst vermutlich enttäuscht sein. Leider wirst du in diesem Artikel kein schnelles Zaubermittel finden, welches ein 2:6 und 1:4 aus deiner Sicht in einen sicheren Sieg verwandeln wird. Das sollte dich aber auch nicht weiter stören. Wenn ich dich richtig einschätze, dann willst du dein Tennis Schritt für Schritt verbessern und in Zukunft ein paar Siege mehr mit nach Hause bringen. Das kriegen wir hin. Wir werden uns jetzt gemeinsam eine Spielsituation anschauen, die du schon das eine oder andere Mal im Turnier- oder Medenspiel erlebt hast.  
Der vermeintliche Außenseiter überrascht
Du gehst als Favorit in ein Match. Zu Beginn bist du selbstbewusst. Das Einspielen hat dir gezeigt, dass du die Partie siegessicher angehen kannst. Dein positives Gefühl wird allerdings schnell getrübt. Du triffst die Bälle in den ersten Aufschlagspielen nicht sauber. Deine Vorhand kommt zu kurz, deine Rückhand wackelt und fliegt nach dem zweiten oder dritten Schlag im Ballwechsel permanent ins Aus. Dein Selbstvertrauen schrumpft und muss einer sich immer weiter ausbreitenden Unsicherheit weichen. Dein Kontrahent auf der anderen Seite wird sicherer in seinen Grundschlägen und seiner gesamten Präsenz auf dem Platz. Er spürt, dass er an diesem Tag gegen dich überraschen kann. Du sitzt bei 0:3 aus deiner Sicht auf der Bank und spürst langsam die Versagensangst in dir aufkommen. Was kannst du jetzt tun?
Denke in Lösungen und nicht in Problemen
Wenn du morgens in dein Auto steigst startest du den Motor, legst den Gang ein, setzt den Blinker und fährst los. Wenn du ein echtes Vorbild bist, dann machst du auch noch den Schulterblick. Diese Vorgänge sind bereits in deinem Kopf abgespeichert. Du musst nicht großartig darüber nachdenken. Eventuell suchst du im Winter aufgrund der Dunkelheit etwas genauer nach dem Schlüsselloch.

In deinen Gedanken befinden sich aber ausschließlich Lösungen: "Wie starte ich schnell den Motor, um losfahren zu können?", "Ich brauche den ersten Gang, um anfahren zu können!", "Ich betätige das Gaspedal, damit der Wagen sich in Bewegung setzt!" Du stellst dich nicht vor dein Auto und denkst: "Hmmm ... Die Tür ist zu. Was eine Tragödie. Verdammt. Ich muss doch zur Arbeit. Was wird mein Chef sagen, wenn ich zu spät komme? Und mein Schreibtisch, ach herrje ... Der wird sich vor lauter Arbeit türmen ... Und meine Arbeitskollegen? Sie werden sicherlich schon über mich tuscheln!" 

Bei 0:3 neigen viele Spieler allerdings dazu beim Seitenwechsel genau in dieses problemorientierte Denken zu verfallen. Dabei drehen sich die Gedanken ausschließlich um das Problem, aber nie um die Lösungen für genau dieses Problem. Dann wird darüber philosophiert, was wohl die Zuschauer denken könnten. Es wird sich detailliert ausgemalt, was man nach einer möglichen Niederlage seinen Teamkameraden als Erklärung liefern kann. Ein anderes äußerst beliebtes Gedankenkonstrukt ist es sich vorzustellen, dass der Kontrahent noch stärker spielen wird, als er es bereits tut. Dieses problemorientierte Denken führt dann dazu, dass man sich wesentlich kleiner und schwächer fühlt, als man eigentlich ist. Die eigene Leistung wird dadurch zum eigenen Nachteil beeinträchtigt. Diese Denkweise ist meist der Ursprung für Niederlagen gegen vermeintlich schwächere Gegner.
Werde ein kreativer Problemlöser
Wenn du bei 0:3 auf der Bank sitzt solltest du dich deiner Kreativität bedienen. Analysiere kurz und knapp, wie dein Gegner die meistens einer Punkte erzielt hat. Du hast vermutlich zu viele leichte Fehler gemacht. Es ist außerdem möglich, dass du in deinen Schlägen viel zu kurz warst, so dass dein Gegner sehr viele einfache Bälle spielen konnte. Dies sind Signale, die dem vermeintlich schwächeren Gegner Selbstvertrauen geben können. Du kannst dabei eine simple Formel aus zwei Fragen nutzen. Diese Formel ist eine gute Eselsbrücke und lenkt deinen Kopf sofort von einem problemorientierten Denken ab. Gib deinem Kopf eine simple und schnell umsetzbare Aufgabe, dann kann er auch keinen Quatsch mit dir machen.
Die "Was-Warum"- Formel
"Was ist in den letzten Aufschlagspielen passiert und warum ist es passiert?" Du kannst deinen Kopf mit dieser Formel austricksen und dich in eine kreative Denkweise vertiefen. Du kennst sicherlich das Gefühl den Faden zu verlieren. Die Aufschlagspiele ziehen rasant an dir vorbei und du weißt gar nicht so recht, was auf dem Platz überhaupt passiert. Was kannst du mit auf den Platz nehmen? Beobachte, wann du in das problemorientierte Denken verfällst. Meckere kurz mit dir, aber sei dann stolz, dass du es erkannt hast.

Behalte die folgenden wichtigen Punkte im Kopf: 
1) Gib deinem Kopf eine kreative Aufgabe beim Seitenwechsel
2) Denke in Lösungen
3) Analysiere die letzten zwei Aufschlagspiele mit der "Was-Warum"- Formel 
Autor: Marco Kühn
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