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Triniti: Der neue grüne Ball
von Wilson im Dauertest
Er kommt in einem achteckigen Karton daher, soll irre lang halten und dadurch über eine deutlich bessere Ökobilanz verfügen als „normale Tennisbälle“. Wir hatten den Ökoball Triniti von Wilson sehr lange in der Tasche und haben ihn ausgiebig getestet. das Ergebnis: Erstaunlich, wie haltbar der Neuling sich im Praxistest zeigt. mehr dazu in unserem neuen artikel!
Die dynamische Öko-Kugel: Wilson Triniti
Tennisbälle sind im Tennissport übers Jahr gesehen ein großes Invest. Ein durchschnittlicher Club weist einen Verbrauch von mehreren Hundert Bällen pro Jahr auf. Punktspielbälle, Trainingsbälle, Bälle in der Ballmaschine: Es ist schon ein großer Ball-Berg, der da am Ende der Saison zu entsorgen ist. Und immer wieder das böse Erwachen beim lokalen Wertstoff-Hof: Während demolierte Plastikbänke, kaputte Abziehmatten und defekte Anzeigetafeln mühelos im Sperrmüll verschwinden, bleiben die Tennisbälle im Anhänger der Platzwarts: „Tennisbälle müsst Ihr im Hausmüll entsorgen, das ist Sondermüll“, heißt es Jahr für Jahr freundlich, aber bestimmt. Der Tennisball ist also ein hüpfendes Ökoproblem: Hergestellt aus Kautschukkugeln und mit einem Filz versehen, der aus Schafswolle gemischt mit Nylon- und Baumwollfäden hergestellt wird. Reguläre Bälle, die Clubspieler in ihren Taschen haben, werden im Schnitt nach sechs bis acht Stunden gegen neue ausgetauscht – und landen meist in der Clubmülltonne oder im heimischen Mülleimer, denn danach taugen sie auch nicht mehr für den Trainingseimer.
Mehr Haltbarkeit und eine neue Verpackung für eine bessere Ökobilanz
Bei Wilson hat sich die Entwicklungsabteilung mit diesem Müllproblem beschäftigt. Schnell wurde klar, dass es wenig Aussicht auf Erfolg hat, grundsätzlich auf neue Ökomaterialien zu setzen. Weder am Kautschuk noch am bewährten Filz geht ein aussichtsreicher Weg vorbei. Also widmete sich Wilson beim Triniti der Materialverbesserung hinsichtlich einer spürbar besseren Haltbarkeit. Außerdem war man bei Wilson der Überzeugung, dass ein deutlich haltbarerer Ball auch ohne eine druckversiegelte Alu- oder Kunststoffdose auskommt – und man packte ihn kurzerhand in eine achteckige Papierverpackung, die zu 100 Prozent recycelfähig ist.
Unsere zwei Monate mit vier Trinitis
Nun aber zum Testbericht: von Dezember 2019 bis Januar 2020 hatten wir uns als Test-Zeitraum gesetzt. Gespielt wurde in verschiedenen Hallen und einige Tage im sonnigen Ägypten auf einem Ganzjahres-Belag. Die Trainingseinheiten waren im Durchschnitt 90 Minuten lang. Auf dem Programm standen in den Einheiten Einschlagen, lange Bälle mit Übungsspielen und stets ein Satz oder langer Satz im Matchmodus. Wir hatten stets vier Bälle auf dem Court, um einen wirklich realistischen Spielbetrieb von Clubspielern zu simulieren. Im Schnitt hatten die Tester LKs zwischen 12 und 17.
Stunde Null: Der Triniti rollt aus dem Karton
In der ersten Einheit in der Halle, Granulat-Belag, spielten sich die Trinitis sehr lebhaft, die Tester waren der Ansicht, dass der Ball etwas höher abspringt als Bälle anderer Marken. Außerdem machte er bei den ersten Grundschlägen einen eher schnellen Eindruck. Dennoch war er gut zu kontrollieren und blieb über die 90 Minuten auf gleichbleibendem Niveau. Ein erster Unterschied: Die beispielsweise in Bayern vorgeschriebenen Punktspielbälle spielen sich bereits nach 90 Minuten deutlich anders, als zu Beginn.
Zweite Einheit: Filz intakt, Agilität gleich
Selbe Halle, selber Ball. Dieses Mal sind wir zu Beginn alleine in der Halle. Was auffällt: Der Triniti klingt völlig anders beim Schlag. Das wurde beim ersten Mal kaum wahrgenommen. Aber jetzt, ohne Geräuschkulisse von den Nebenplätzen wird es deutlich: das „Plopp“ ist lauter, knallt fast und irritiert ein bisschen. Ansonsten bleibt das Spielgefühl gleich. Die Bälle „lassen nicht nach“ und schon nach einer Viertelstunde haben wir vergessen, dass wir hier gerade mit einer neuen Generation Tennisbälle spielen.
Dritte bis sechste Einheit: Ägypten, 20 Grad, Idealbedingungen
Bei einem Kurztrip nach Ägypten sind die Trinitis natürlich auch in der Tasche. Hier stehen insgesamt drei 90-Minuteneinheiten an. Was sofort auffällt ist, dass das Geräusch der Trinitis kaum noch auffällt. Scheint also ein typisches Hallenphänomen zu sein. Unter der Sonne unseres Gastlandes spielen sich die Bälle inzwischen normal. Was auffällt: Bei einer Trainingseinheit mit dem dortigen Coach erscheinen die Bälle aus dem Trainer-Eimer sehr weich und lasch (Marke wird nicht verraten). Wir haben richtig Probleme bei den ersten Schlägen mit den Trinitis nach der Trainingsstunde. Die Bälle bleiben während der drei Freilufteinheiten absolut auf einem Niveau. Allerdings hat sich inzwischen der Karton derart verformt, dass wir ihn in Ermangelung einer Papiertonne im Hotelzimmer entsorgen. Ab jetzt kommen die Trinitis also „nackt“ in die Tasche.
Einheit 7: Der Filz wird sichtbar dünner, die Schrift verabschiedet sich
Zurück in Deutschland findet die nächste Einheit wieder in der Halle statt. Und gleich zu Beginn ist das beinahe schon vergessene „Ploppen“ wieder da. Klingt nach Triniti – eindeutig. Allmählich wird der Filz sichtbar dünner und das schwarze Label löst sich auch immer mehr auf. Dennoch: Das Springvermögen, die Kontrolle im Flug und das Spielgefühl sind nahezu unverändert. Es kommt ein „neuer“ Testkandidat hinzu, der die Bälle sehr kritisch in der Hand kreisen lässt. Aber nach dem Einschlagen kommt der Daumen nach oben: „Spielen sich echt prima“, hallte es von der anderen Platzhälfte. Nach weiteren neunzig Minuten geht es dem Filz offensichtlich noch schneller „ans Leder“, die Schrift ist nur noch für Eingeweihte zu entziffern.
Einheit 8 und 9: Respektvolles Nicken zeigt: Ein echt „zäher“ Bursche, der Triniti
In der Folgewoche stehen zwei weitere Einheiten unter der Woche an. Obwohl am kommenden Wochenende ein Punktspiel ansteht, spielen wir fleißig weiter mit dem Triniti. „Der ist jetzt optimal als Vorbereitung auf die neuen Punktspielbälle, weil er durch den deutlich reduzierten Filz sehr schnell fliegt“, meint mein Sparringspartner. Bilanz nach über 14 Stunden: Noch immer sind Kontrolle und Spielgefühl auf gleichbleibendem Niveau, allerdings zeigt der Filz nun deutliche, aber homogene Abnutzungsspuren.
Einheit zehn: Immer noch spielbar, obwohl die Optik etwas anderes vermuten lässt
Zehn Einheiten hatten wir uns vorgenommen, so richten wir bei der letzten Stunde nochmal volles Augenmerk auf unsere Versuchsobjekte. Nach wie vor wirken sie agil und lebendig. Auch wenn das Gefühl, dass die Trinitis nun etwas schneller fliegen, bei beiden Testern gleich stark ausgeprägt ist, hat das keinen Einfluss auf die Spielweise. Wir sind wirklich erstaunt über diese Haltbarkeit und frotzeln, ob es keinen Ersatzfilzbelag zum Aufkletten gibt. Aber Scherz Beiseite: Mit dem Triniti kann man immer noch hervorragend Tennis spielen, auch wenn die Optik etwas anderes verheißt.
Fazit: Das vierköpfige Tester-Team, das jeweils in verschiedenen Konstellationen miteinander trainiert hat, kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Wirklich erstaunlich, was Wilson da in Sachen Haltbarkeit und Spielbarkeit hingelegt hat. Ohne Zweifel ist der Triniti ein Ball, der für Clubs eine tolle Alternative ist. Sowohl für Einzelspieler wie auch für Trainerkörbe und Ballmaschinen. Vor allem für letztere Einsatzarten ist er mehr als empfehlenswert, da weder in der Ballmaschine noch im Trainerkorb eine Nutzung ansteht, wie bei unseren Testbedingungen.  
Autor: Tastenfeuer (CB)
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